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GyH setzt Zeichen gegen das Vergessen

Wie auch schon im vergangenen Jahr möchten wir als SV des Gymnasiums Herkenrath ein Zeichen gegen Antisemitismus und für die Erinnerungskultur an die Gräueltaten der NS-Herrschaft setzen. Dafür waren wir unterwegs und haben Stolpersteine in Bergisch Gladbach geputzt, um die Erinnerung an diese Menschen wieder sichtbar zu machen.

Der 27. Januar, der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, ist seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Bezogen ist dieser auf den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung. Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges wurden sowohl das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau als auch die beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz befreit. In diesen wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million unschuldige Menschen des Lebens beraubt.

Wir haben uns entschieden, erneut auf den Tag aufmerksam zu machen, weil ein so wichtiges Ereignis in unserer Geschichte nicht einfach in Vergessenheit geraten darf.

Die Grausamkeit, die sich in uns fast schon greifbarer Zeit abspielte, ist kaum auszumalen. Wie unschuldige, normale Menschen zum Abschaum der Gesellschaft wurden, ihre Freunde, Familie oder gar ihr eigenes Leben verloren. All diese Menschen wurden ihrer Würde beraubt und entmenschlicht. Sie wurden Zahlen, Namen auf Tafeln. Es ist ungerecht, dass man ihrer gedenken muss. Es ist ungerecht, dass es jemals soweit kam. Aber wir gedenken ihnen. Wir gedenken und blicken schmerzlich zurück, auf diese Zeit voller Krieg und Leid. Wir können das Geschehene nicht ungeschehen machen, aber wir können und müssen verhindern, dass sich so eine unmenschliche Tat noch einmal wiederholt.

Langsam, aber sicher schreitet die Zeit voran und wir entfernen uns von Jahr zu Jahr immer weiter von dieser Zeit und die Zeitzeugen werden immer weniger. Dennoch aber ist es wichtig, auch weiterhin auf den Tag der Befreiung aufmerksam zu machen. Denn das, was passierte werden wir nicht vergessen. We remember.

Um dies zu verdeutlichen waren wir nachmittags unterwegs und haben die Stolpersteine von Erna Kahn und Ernst Danzig geputzt.

Seit Frühjahr 1939 wohnte der jüdisch stämmige Chemiker Ernst Danzig gemeinsam mit der jüdisch stämmigen Hausangestellten Erna Kahn an der Bensberger Straße 188a. In dieses Haus wurden 1941 zwangsweise weitere jüdisch stämmige Menschen aus Bergisch Gladbach eingewiesen. Als Ernst Danzig 1942 eine Mitteilung über die ihm bevorstehende Deportation erhielt, nahm er sich am 17. Juni 1942 durch Gift das Leben.
Erna Kahn war bereits einen Tag zuvor in das Ghetto Theresienstadt deportiert worden, von wo sie am 23. Januar 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz abtransportiert wurde. Dort wurde sie ermordet.

Ihre Stolpersteine findet man nach wie vor in der Bensberger Straße 188a. Durch unsere Aktion ist die Inschrift der Steine nun wieder viel besser lesbar. Auch in Zukunft planen wir diese Aktion fortzuführen, um weiterhin ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

Noemi, 9a

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