Schulleben

Gründe für die Lehrerwechsel zum Halbjahr

Das zweite Halbjahr naht und wie immer gibt es neben den Zeugnissen auch neue Stundenpläne – so weit, so bekannt und gewohnt. Doch dieses Jahr gibt es außerdem relativ viele Lehrerwechsel. „Warum???“ fragt sich so mancher Schüler, denn hat man sich an einen Lehrer erst einmal gewöhnt, gibt man den auch ungern wieder ab. Wir haben für euch einmal nachgefragt, was denn die Gründe für die Umbrüche zum kommenden Halbjahr sind.

„Oh, da gibt es richtig viele verschiedene Gründe, die Palette ist breit gefächert“, lacht Herr Sydow. Zum Halbjahr trete eine besondere Situation in diesem Schuljahr ein, denn neben drei neuen Lehrern, die zum 1. Februar 2017 eingestellt werden, erhalten alle acht neuen Referendare den sogenannten „bedarfsdeckenden Unterricht“ (BDU) – kurz: eigenen Unterricht in eigenen Klassen. Hier ergibt sich eine einfache Bilanzrechnung: Jeder der drei neuen Lehrer hat eine volle Stelle und erhält entsprechend Unterricht zugeteilt. Jeder Referendar muss im Rahmen der Ausbildung pro Woche 9 Stunden BDU leisten. Bei acht Referendaren macht das 72 Stunden Unterricht, den die jungen Kollegen von bisherigen Lehrern übernehmen (müssen). „Häufig erfolgt dies zu Beginn eines Schuljahres, dann bekommt das kein Schüler mit – statt Lehrer X kommt eben Referendar Y und unterrichtet ein volles Schuljahr“, erklärt Frau Matthes.

Dieses Schuljahr sei das anders, da sich der Ausbildungszyklus der Referendare regelmäßig entsprechend der Halbjahre abwechselt. Somit erfolgt der „große Umbruch“ dieses Schuljahr eben zum Beginn des 2. Halbjahres. Einfluss habe die Schule darauf nicht – die Ausbildungszeiträume für Referendare werden von den Studienseminaren (quasi den Ausbilungsstätten für angehende Lehrer) bestimmt.

Doch warum gibt es dann auch Lehrerwechsel im Laufe eines Schuljahres? Ein Phänomen, das in den letzten Jahren immer wieder auftritt. „Das ist ein Umstand, den es mittlerweile an allen Schulen und Schulformen gibt“, erklärt Herr Sydow. Nach einer neuen Regelung der Landesregierung werden Lehrkräfte nicht mehr nur zu Beginn der Halbjahre eingestellt, sondern oftmals auch mitten im Schuljahr, was natürlich entsprechend zu Wechseln führt.

„Wir sind außerdem ein sich stark verjüngendes Kollegium mit natürlich auch vielen jungen Frauen“, ergänzt Frau Matthes. Wird jemand schwanger, kann dies natürlich einen bestehenden Plan ganz schön durcheinander wirbeln. Sportlehrerinnen dürfen aus Sicherheitsgründen z.B. bestimmte Sportarten nicht mehr machen, andere Sicherheitsbedingungen gelten für Chemie und Biologie. Kolleginnen müssen manchmal Stunden reduzieren und auch spontane Ausfälle kann es natürlich geben. Vertretungskräfte, die genau die Fächerkombination aufweisen, die die ausgefallenen Lehrer hatten, sind nicht immer direkt verfügbar und müssen – wie an jedem Arbeitsmarkt – erst gefunden werden. Auch ist ein Einstellungsverfahren juristisch recht kompliziert und oftmals zeitaufwendig. Daneben gibt es natürlich auch junge Kollegen und Kolleginnen, die mitten im Schujahr aus der Elternzeit an die Schule zurückkommen – ja, auch junge Väter nehmen Elternzeit. Der Rückkehrzeitpunkt ist aber nun nicht mehr wie bisher fest am Halbjahr orientiert, sondern kann je nach individuellem Fall auch mitten im Halbjahr liegen.

All diese Wechsel erklären natürlich auch die vielen Stundenpläne. „Das ist komplexes System: dreht man an einem Rädchen, bewegen sich viele andere auch. Ändert sich z.B. der Lehrer in Erdkunde für die Klasse 7b, kann das eben zu einer Stundenplanänderung in einer ganz anderen Klasse kommen, und sei es nur ein Raum, der sich verschiebt“, erläutert Frau Matthes.

Das kommende Halbjahr bietet daher nicht nur viele Lehrerwechsel, sondern auch sehr viele Chancen im Bereich der individuellen Förderung. So können große Kurse in einigen Jahrgangsstufen geteilt werden, sodass in kleinen Lerngruppen optimal geübt werden kann (z.B. sind die Mathe-Kurse in der Einführungsphase so in der Regel sehr klein mit ca. 18 Schülern). Auch das AG-Angebot kann nun erweitert werden. Beispielsweise wird es einen speziellen Praxis-Förderkurs für Oberstufenschüler geben, die am Sport-LK interessiert sind, und auch die Mofa-AG kann nun wieder angeboten werden. Nicht zuletzt wird auch das Lernstudio intensiviert – so gibt es für die Sek I jeweils einen Nachmittag explizit für die Förderung der Fremdsprachen, aber auch mehrere Geisteswissenschaften sind im so genannten Projektangebot.

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