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Williston 2014 – Einfach unvergesslich

Eine ereignisreiche Zeit stand uns bevor, als wir am frühen Morgen des 18. Septembers 2014 vom Bensberger Busbahnhof abfuhren. Ein letztes Mal den Eltern auf wiedersehen gesagt, dann ging es los.Vorerst nach Brüssel zum Flughafen, von wo aus wir schließlich nach Chicago flogen.

Nach acht Stunden Flugzeit war es für viele von uns das erste Mal, amerikanischen Boden zu berühren. Alleine die Vorstellung, gerade so weit weg von Zuhause zu sein, bereitete einigen Bauchschmerzen. Viel Zeit hatten wir jedoch nicht, denn es ging gleich weiter zu einem weiteren Zwischenstopp: Minneapolis. Aufgrund eines Problems, das sich anscheinend bei der Buchung ausgetragen hatte, mussten wir als Gruppe von 16 Leuten, mit Herrn Tietig und Frau Quast auf verschiedene Flieger aufgeteilt werden. Horror!!! Lost in the USA… Zur Erleichterung: Niemand musste alleine Fliegen!

Homecoming Parade der Williston High School

In Minneapolis ging es dann mit ein wenig Eile zum Nachtzug, dem Amtrak, mit dem wir 12 Stunden
endlich in Richtung Williston fuhren. Wir waren alle völlig fertig und konnten uns so gut in den großen Schlafsesseln ausruhen. Nach 12 Stunden, kurz bevor wir das erste Mal auf die Amerikaner stießen, waren wir alle schon ziemlich aufgeregt! Mit einem lauten Schrei „GERMAAAANS!“ machte Mr. Abuhl, der einzige Deutschlehrer an der Williston High School, schon gleich auf sich aufmerksam. Hinter ihm sah man schon die ganzen Amerikaner auf uns zukommen. Alle schienen ebenso aufgeregt wie wir.

Als jeder einen ersten Kontakt aufgenommen hatte, ging es für die meisten erstmal nach Hause zu unseren Austauschschülern, um das ganze Gepäck abzuladen und zu duschen. Nach einer über 30 Stunden langen Reise war das verdammt nötig! Gleich am ersten Tag gingen wir abends noch zu einem Footballspiel, anlässlich des Abschlusses der „Homecoming Week“. Das ist so ähnlich, wie bei uns die Mottowoche für die Abiturienten, nur dass die ganze Schule mitmachen darf, sich eine Woche jeden Tag nach einem bestimmten Motto zu verkleiden. Der Abschluss dieser Woche wird, wie jedes Jahr, mit einem Umzug
durch die ganze Stadt, den „Homecoming-Spielen“ und einem Tanz am Abend gefeiert.

Das darauffolgende Wochenende konnte man gut nutzen, um die Familien richtig kennenzulernen. Dort ließen sich schon einige Unterschiede im Gegensatz zum Leben in Deutschland erkennen. Abgesehen von der beachtlichen Anzahl an Fernsehern in einem Haus, ist die Einrichtung typisch amerikanisch, so wie man es oft in amerikanischen Filmen sieht. Allgemein ist in den USA alles ein wenig größer, als hier in Deutschland. Nicht nur die Straßen sind gefühlt doppelt so breit: Grundstücke, Autos und auch die Menschen nehmen zum Teil ein bisschen mehr Platz ein.

Yellowstone Nationalpark

Des Weiteren ist uns aufgefallen, dass dort einige Leute streng religiös sind und es ist anscheinend üblich, regelmäßig am Sonntag in die Kirche zu gehen, was hier in Deutschland ja eher selten der Fall ist. Die darauf folgenden Wochen waren jedenfalls sehr ereignisreich. Von den vier eingemeißelten Köpfen des Mount Rushmores, bis hin zum Devil´s Tower und dem Yellowstone Park: Wir haben alle großen Sehenswürdigkeiten im Umkreis besucht. Selbst wenn wir nicht gerade mit Mr. Abuhls gelben Bus unterwegs waren, haben wir uns in Restaurants getroffen, oder mit der ganzen Gruppe einen Filmeabend gemacht.

Empire State Building in New York

Die ganzen drei Wochen waren beinahe „vollgestopft“ mit Aktivitäten bzw. spontanen Aktionen. Dabei lernten wir jeden der Amerikaner genau kennen und es haben sich schnell Freundschaften gebildet. Dementsprechend traurig waren wir, als es am 9. Oktober hieß: „Bye bye!“. Nach den ein oder anderen vergossenen Tränen musste der Amtrak dennoch losfahren und so fuhren wir 17 Stunden quer durch flache Steppen-Landschaft bis wir am nächsten morgen in Minneapolis ankamen.
Nach 8 Stunden Flug waren wir doch alle ziemlich fertig und spürten das erste Mal die Auswirkungen des Jetlags. Immerhin herrschen 7 Stunden Zeitunterschied zwischen Williston und Herkenrath. Insgesamt kann man dennoch sagen, dass es eine unglaublich schöne Zeit war, die wir alle erleben durften. Und wir freuen uns alle schon darauf, wenn die „Amis“ in 7 Monaten nach Deutschland kommen!

[Ronja Becker, EPH]

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